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08.11.24 | Der LWL "Aufforstung für die nächste Generation"

LWL-Bau- und Liegenschaftsamt pflanzt in Vreden-Ammeloe auch 500 "Experimentierbäume" als Kandidaten für anpassungsfähige Arten im Klimawandel

Matthias Gundler (r.), Betriebsleiter des LWL-BLB, informiert sich bei Forstbetriebsleiter Andreas Lill über die Aufforstungsarbeiten im "Forstgut Ammeloe".<br>Bild: LWL/BLB

Matthias Gundler (r.), Betriebsleiter des LWL-BLB, informiert sich bei Forstbetriebsleiter Andreas Lill über die Aufforstungsarbeiten im "Forstgut Ammeloe".
Bild: LWL/BLB
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Vreden-Ammeloe (lwl). Der Waldbesitz des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) im "Forstgut Ammeloe" (Kreis Borken) ist mit 600 Hektar die größte zusammenhängende Fläche des LWL und wesentlicher Bestandteil eines Waldgürtels um die Städte Ahaus und Vreden. Diese Flächen stellen eine wichtige Verbindung zu den benachbarten niederländischen Waldgebieten dar und sind mit über 360 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Bereits vor vier Jahren entstand südlich des "Schwatten Gatt" auf einer Fläche von rund vier Hektar eine Lichtung, in der sich seitdem keine nennenswerte Naturverjüngung eingestellt hatte. Dort hat der LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb (LWL-BLB) diese Woche auf der Hälfte der Fläche mit einer nachhaltigen Wiederaufforstung begonnen und setzt Bäume ein, die in unseren Wäldern heute nicht unbedingt zu finden sind.

"Einst standen dort Fichten, jetzt soll dort ein artenreicher Mischwald mit verschiedenen Baumarten gepflanzt werden", erläutert Urs Frigger, der zuständige LWL-Baudezernent, und ergänzt: "Damit soll den unterschiedlichen Bedingungen, die durch den eingetretenen und weiter prognostizierten Klimawandel auftreten, Rechnung getragen werden." Insgesamt werden über 8.000 Pflanzen in den Boden gebracht und sollen den Wald zukünftig resilienter machen.

"Wenn sich das Klima wandelt, dann wandelt sich zwangsläufig auch der Wald und die dortigen Baumarten", berichtet Matthias Gundler, der Betriebsleiter des LWL-BLB. "Als Laubholz werden dazu Stiel- und Traubeneiche, Roteiche und Buche in die Nadelholzarten aus Europäischer Lärche, Douglasie und Küstentanne eingemischt. Zusätzlich soll mit Esskastanie, Walnuss und Schwarznuss experimentiert werden; ebenso kommen 20 Küstenmammutbäume auf die Fläche. Welche Art aber die richtige für den Klimawandel sein wird, um die Wälder für die klimatische Zukunft fit zu machen, oder ob sich die uns vertrauten Baumarten dem Klimawandel noch anpassen können, werden erst unsere Folgegenerationen sehen können", so Gundler.

Diese rund 500 sogenannten "Experimentierbaumarten" werden vom LWL mit einem Holz-Einzelschutz, der für alle Laub- und Nadelbaumarten geeignet ist, versehen. Diese Wuchshüllen haben eine günstige Energie- und CO2-Bilanz, genießen hohe Akzeptanz bei Waldbesuchern, sind langlebig und können auch wiederverwendet werden. Die Fertigung dieser Hüllen erfolgt ausschließlich in Werkstätten der Lebenshilfe.

Hintergrund

Bereits 1897 wurden unweit des Dorfes Ammeloe im heutigen Kreis Borken Moor- und Heideflächen durch den damaligen LWL-Vorläufer Provinzialverband angekauft, um sie zu entwässern und experimentell für die Bevölkerung aufzuforsten. Auch wenn der LWL heute Flächen im Kreis Borken wieder vernässen wird, um Treibhausgase zu binden, konnten hieraus auch Erfahrungen gesammelt werden, die heute angesichts der Klimakrise zu den neuen "Experimentierbäumen" im "Forstgut Ammeloe" geführt haben.

Die Aufforstungsarbeiten erfolgen durch die Firma Schulze-Beckendorf aus Senden unter Federführung des beauftragten Forstbetriebsleiters Andreas Lill.

Insgesamt besitzt der LWL in Westfalen Lippe über 1.000 Hektar Forst, dessen Baumbestand weit über die Hälfte aus Laubbäumen besteht. Bei den Nadelbäumen weisen die Wälder des LWL insbesondere Kiefernbestände aus, wie sie auch in Ammeloe zu finden sind.

Pressekontakt

Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235

presse@lwl.org

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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