03.01.23 | Kultur Digitale Plattform "kultur-klima" unterstützt Kultur in der Energiekrise
Hilfsangebot von LWL, LVR und Land NRW im Internet
Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Dr. Georg Lunemann.
Foto: LWL/Kapluggin
Münster/Köln/Düsseldorf (lwl). Das nordrhein-westfälische Kulturministerium und die beiden Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) wollen den Kulturbereich in der Energiekrise mit Beratung unterstützen. Sowohl Museen, Theater, soziokulturelle Zentren als auch Künstlerinnen und Künstler finden seit Anfang Januar eine Informations- und Vernetzungsplattform im Internet, auf der künftig auch Förderprogramme direkt abrufbar sein werden (http://www.kultur-klima.de).
"Besonders in herausfordernden Zeiten brauchen wir die Verständigung und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch Kunst und Kultur", sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. "In der Energiekrise sind mir drei Dinge besonders wichtig: Erstens werden wir als Landesregierung alles dafür tun, dass die Kultureinrichtungen so lange wie möglich geöffnet bleiben. Bund und Länder unterstützen dabei auch finanziell. Zweitens werden wir die kritische Infrastruktur schützen. Drittens müssen natürlich auch die Kultureinrichtungen selbst einen spürbaren Beitrag leisten, um signifikant Energie einzusparen. Mit der Website von LVR und LWL leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag."
Unter der Internetadresse kultur-klima.de finden Betroffene gebündelte Informationen zur aktuellen Energiekrise. Die Plattform ist für sämtliche Kultursparten gedacht: ob institutionell getragene Häuser oder die Freie Szene, von zivilgesellschaftlichem Engagement getragene Kultur ebenso wie freiberuflich Kulturschaffende.
"Kultur für alle geht noch besser, wenn wir die Ideen für alle bündeln. Denn viele Herausforderungen durch die Energiekrise sind spartenübergreifend und betreffen Museumsdirektorinnen ebenso wie Konzertsaalmanager, Politikerinnen wie Kulturamtsleiter, Musikerinnen wie Bibliothekare", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Und das Thema ist nach diesem Winter nicht vorbei: Das Kühlen eines Museums im Sommer beispielsweise kostet noch viel mehr Energie als es zu heizen. Wir müssen dranbleiben."
"Die Stärke und die Attraktivität des kulturellen Angebots in Nordrhein-Westfalen liegt in seiner Vielfalt. Diese gilt es zu festigen und zu erhalten: Das neue Beratungsangebot der Landschaftsverbände soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Den gegenwärtigen Herausforderungen gilt es mit kreativen und nachhaltigen Antworten zu begegnen, so dass sie idealerweise als Blaupause auch von anderen genutzt werden können", unterstreicht LVR-Direktorin Ulrike Lubek.
Aktuell warten viele Kulturschaffende vor allem auf die Förderprogramme von Land und Bund. Hier soll die gemeinsame Plattform ein wichtiges Element für eine schnelle Vermittlung der Förderprogramme ins Land sein: Sowohl der direkte Zugang, als auch Hilfe bei Antragsstellung und das Finden des passgenauen Förderformats stehe auf der Agenda, so die Organisatorinnen und Organisatoren.
Mit der Expertise der beiden Landschaftsverbände werden Informationen gefiltert, spartengerecht für die Kultur aufbereitet und fortlaufend aktualisiert. "Unsere Fachkompetenz in Fragen, wie unter veränderten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen wertvolles Kulturgut sicher bewahrt werden kann, ist aktuell sehr gefragt. Hierzu können wir beispielsweise öffentliche Online-Sprechstunden, Informationsveranstaltungen zu bestimmten Fachthemen und ähnliches anbieten", sagt Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege. "Das entlastet natürlich auch unsere Archiv- und Museumsberatung, da Anfragen durch solche digitalen Formate gebündelt werden können."
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger stellt den zentralen Mehrwert heraus: "Es geht ja nicht nur um eine Linkliste oder Hinweise zum Energiesparen. Ganz wichtig ist es, hier ein Netzwerk herzustellen und das Wissen und die Erfahrungen aus konkreten, kulturrelevanten Bereichen zu teilen." Best Practice-Beispiele gehörten ebenso dazu wie der regelmäßige Austausch untereinander. Der schon im Herbst etablierte "runde Tisch kultur-klima" solle hier digitale Heimat finden und den direkten Austausch ermöglichen.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Foto: LWL
Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Brandes.
Foto: Land NRW/Ralph Sondermann
Sowohl Museen, Theater, soziokulturelle Zentren als auch Künstlerinnen und Künstler finden seit Anfang Januar eine Informations- und Vernetzungsplattform im Internet, auf der künftig auch Förderprogramme direkt abrufbar sein werden.
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Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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