04.03.22 | Der LWL LWL stellt neue Gebäudeleitlinien vor
"Meilenstein für nachhaltiges Bauen"
Auf Dächern von neuen LWL-Gebäuden sollen in Zukunft grundsätzlich Photovoltaik-Anlagen installiert werden.
Foto: LWL
Westfalen-Lippe (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird künftig bei Neubauten und Sanierungen seiner rund 1.400 Liegenschaften und Gebäude noch ressourcenschonender und nachhaltiger handeln. Die neuen LWL-Gebäudeleitlinien 2030, die den LWL-Abgeordneten am Freitag (4.3.) vorgestellt wurden, sollen dabei unterstützen, das Ziel des Kommunalverbandes zu erreichen, bis 2030 klimaneutral zu werden.
"Zwar gelten beim LWL bereits hohe Nachhaltigkeitsstandards für Bau- und Modernisierungsprojekte", erklärte LWL-Direktor Matthias Löb. "Die neuen Gebäudeleitlinien gehen aber noch mal einen großen Schritt weiter." So sollen etwa Neubauten durch den Einsatz regenerativer Energien weitestgehend klimaneutral geplant und zertifiziert werden. Auf Dächern werden in Zukunft grundsätzlich Photovoltaik-Anlagen, möglichst mit Dachbegrünungen, installiert.
Erstmals wird in den neuen Leitlinien auch das Ziel formuliert, zukünftig möglichst kreislaufgerecht zu bauen. Löb: "Vor allem bei Neubauplanungen möchten wir den späteren Rückbau bereits mit einplanen." Deshalb sollen in Zukunft vorrangig nachhaltig produzierte Baustoffe wie etwa heimisches Holz oder recycelte Bauteile verwendet werden. PVC- oder schadstoffhaltige Baumaterialien wird man beim LWL ganz vermeiden. Löb: "So verringern wir von Anfang an den 'ökologischen Rucksack' eines Gebäudes."
Es sei jedoch nicht damit getan, beim Bau neuer Gebäude hohe Nachhaltigkeitsstandards anzusetzen. "In den Blick nehmen müssen wir auch die rund 700 bereits bestehenden LWL-Gebäude, die vor 1970 errichtet wurden und heutige Energiestandards noch nicht erfüllen", erklärte LWL-Baudezernent Urs Frigger. "Für diese Gebäude werden wir jeweils Sanierungspläne entwickeln, um auch hier einen möglichst klimaneutralen Betrieb unter der Voraussetzung des Einsatzes regenerativer Energien zu erreichen." Wichtig sei außerdem, die rund 20 Prozent der LWL-Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, so zu sanieren, dass der historische Wert erhalten bleibe.
Trotz der neuen Leitlinien ist jedoch klar: "Klimaneutralität bis 2030 ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Auf Grundlage unserer bisherigen Erfolge ist nun jeder Prozentpunkt eine Herausforderung", sagte Löb. "Einen Rest an Treibhausgasemissionen wird der LWL daher auch weiter produzieren." Diese verbleibenden, nicht vermeidbaren Emissionen wolle man aber ab 2030 jährlich kompensieren. Eine solche Kompensation könne laut Löb über verschiedene Wege laufen, "etwa indem wir über unseren Eigenbedarf hinaus erneuerbare Energien erzeugen und ins Stromnetz einspeisen." Auch eine Beteiligung an kommunalen Energieparks oder die Schaffung von sogenannten CO2-Senken durch Aufforstungsprojekte seien denkbare Kompensationsmaßnahmen.
Pressekontakt
Hannah Pöppelmann-Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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