18.09.20 | Kultur Vortrag im LWL-Museum in der Kaiserpfalz
Umweltforscher erklärt, warum der Mensch das Tote Meer sterben lässt
Dr. Christian Siebert (Vordergrund) beim Entnehmen und Dokumentieren einer Probe aus einem "Sinkhole" (Einsturzkrater).
Foto: Helmholtz-Institut für Umweltforschung, Halle/ Saale
Paderborn (lwl). "Wo Raucher Leben retten können" erfahren Besucher beim gleichnamigen kostenlosen Vortrag von Dr. Christian Siebert am Mittwoch (23.9.) um 19.30 Uhr in der Abdinghofkirche in Paderborn. Auch das Tote Meer ist vom Klimawandel betroffen und trocknet aus. In etwa 300 Jahren wird von einem der größten binnenländischen Salzseen nichts mehr übrig sein. Was "Raucher" zu seiner Rettung und zum Frieden in der Region beitragen können, berichtet der Hydrogeologe des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Das Klima am Toten Meer ist heiß und trocken. Nur der Zufluss des Jordans kann die starke Verdunstung des Salzsees aufhalten. Aber die intensive Nutzung des Grundwassers und der wenigen oberirdischen Wasservorräte bringt das natürliche System ins Wanken. Das Ergebnis sind sinkende Wasserspiegel überall in der Region. Besonders deutlich wird dies am Toten Meer, das um etwa einen Meter pro Jahr sinkt. Als Folge bilden sich an seinen Ufern kratergroße Löcher, die für Anwohner und Touristinnen zur Lebensgefahr werden können.
Siebert geht in seinem Vortrag der Frage nach, warum der eigentlich lebensfeindliche Salzsee für das Überleben der Natur und der menschlichen Gesellschaften in der Region so wichtig ist und was das alles mit "Rauchern", besonderen Quellen, zu tun hat.
Der Hydrogeologe beschäftigt sich am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle/ Saale mit der Erfassung nutzbarer Wasserressourcen. Das Vorhandensein hochwertigen Wassers ist vor allem in wasserarmen Regionen ein wichtiger Garant für Frieden. Daher stehen die Wasserressourcen des Nahen und Mittleren Ostens seit 15 Jahren im Fokus von Sieberts Forschungsgruppe.
Aufgrund der aktuellen Lage legt das LWL-Museum in der Kaiserpfalz auf die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen größten Wert. Der Vortrag findet daher in der Abdinghofkirche statt, die genügend Platz bietet.
Weitere Vorträge:
Mittwoch, 7.10.2020, 19.30 Uhr
Aufstand gegen die Römer - Qumran, Masada und die Höhlenverstecke in der judäischen Wüste
Vortrag von PD Dr. Hans-Peter Kuhnen, Vor- und frühgeschichtliche Archäologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Donnerstag, 29.10.2020, 19.30 Uhr
Das Tote Meer in der Bibel. Strafe für Sünden - Symbol für eine heilvolle Zukunft
Prof. Dr. Wolfgang Zwickel, Evangelisch-theologische Fakultät der Universität Mainz
Vortragsort: Abdinghofkirche, Am Abdinghof 9, 33098 Paderborn
Weitere Vorträge sind geplant und werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Weitere Informationen unter:
http://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
Dr. Christian Siebert (links) und Dr. Ulf Mallast (rechts) beim Einsatz eines autonomen Wasserfahrzeugs zur Kartierung des Seebodens.
Foto: Künzelmann/Helmholtz-Institut für Umweltforschung, Halle/ Saale
"Sinkhole" (Einsturzkrater) am Eingangsbereich Mineral Beach.
Foto: Christian Siebert/Helmholtz-Institut für Umweltforschung, Halle/ Saale
"Sinkholes" (Einsturzkrater) mit Abfluss ins Tote Meer.
Foto: Christian Siebert/Helmholtz-Institut für Umweltforschung, Halle/ Saale
Pressekontakt
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
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