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18.09.19 | Kultur Vom Eisplaneten zum Treibhausklima

LWL-Naturkundemuseum plant Ausstellung zum Klimawandel

Wird erneut ein heißes Wüstenklima überall auf der Erde herrschen? Die Ausstellung beschäftigt sich mit den verschiedenen Klimazonen.<br>Foto: Jan Ole Kriegs

Wird erneut ein heißes Wüstenklima überall auf der Erde herrschen? Die Ausstellung beschäftigt sich mit den verschiedenen Klimazonen.
Foto: Jan Ole Kriegs
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Münster/Petershagen (lwl). Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster widmet dem Thema Klima und Klimawandel unter dem Titel "Vom Eisplaneten zum Treibhausklima" eine große Sonderausstellung. Voraussichtlich ab Juni 2022 zeigt das Museum die neue 740.000 Euro teure Ausstellung. Das hat der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch (18.9. in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) gebilligt. Endgültig muss der Landschaftsausschuss am 2.10. zustimmen.

Wie war das Klima während wichtiger Perioden der Erdgeschichte? Es gab Zeiten, da war praktisch die gesamte Erde ein Eisplanet. Zu anderen Zeiten gab es auf allen Kontinenten ein heißes Wüstenklima und die Erde war eisfrei. Und manchmal war das Klima gemäßigt, so wie heute. Das Thema ist ein globales Thema, das die Ausstellung anschaulich aufarbeiten will. Exponate aus verschiedenen Teilen der Welt, Originalobjekte als auch modern aufbereitete Multimediatechnik erklären die komplexen Zusammenhänge.

Klimafaktoren und -zonen, Treibhausgase, Gigantismus, Eiszeitalter und Holozän, globale Umstürze in der Erdgeschichte - die Themen sollen auf rund 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche den Besuchern allgemeinverständlich erklären, welche Einflüsse das Klima auf der Erde bestimmt. Sonnenaktivität, Kontinentalverschiebung, Luft- und Meeresströmungen, Vulkanismus und Treibhausgase sind nur eine Auswahl an Themen, zu denen sich der Museumsgast informieren kann. "Unsere Biologinnen, Astronomen und Paläontologen werden bei der Konzeption dieser Ausstellung eng zusammenarbeiten. Brandaktuelle globale Probleme werden so allgemeinverständlich erklärt und in einen erdgeschichtlichen Zusammenhang gesetzt," sagt Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Paläontologische Funde sollen zeigen, welche Auswirkungen die heutige Nutzung fossiler Brennstoffe durch die Erhöhung der CO2-Konzentration hat oder welchen wichtigen Einfluss andere Gase haben. Die Ausstellung blickt nicht nur zurück, sondern erklärt auch Prognosen für die Zukunft. Wie sehen die heute existierenden Klimazonen künftig aus? Welche Veränderungen sind hier mit dem Klimawandel zu erwarten? Besonders der Anstieg des Meeresspiegels wird die Menschen in vielen Regionen treffen.

Obwohl der Klimawandel aktuell so greifbar erscheint, kann man ihn nur beim Betrachten sehr langer Zeitreihen verstehen. Regelmäßige Wetteraufzeichnungen gibt es erst seit Ende des 18. Jahrhunderts. Die Klimaforscher sind also auf andere Befunde angewiesen. Diese liegen für die historische Zeit in übereinstimmenden Quelltexten sowie in Befunden aus Archäologie, Geologie und Paläontologie. Die Belege finden sich weltweit und bieten den Stoff für eine große naturwissenschaftliche Sonderausstellung unter besonderer Berücksichtigung des Menschen und seines globalen Einflusses auf das Klima.

Um insbesondere junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren, richtet sich die Ausstellung besonders auch an die Schulen. Angesichts modernisierter Lehrpläne in Biologie, Chemie und Sozialwissenschaften ermöglicht das Museum als außerschulischer Lernort den Schülern, einen Praxisbezug zum Thema herzustellen.

Die Ausstellung soll auch durch die Förderung der LWL-Kulturstiftung ermöglicht werden.

Die Erde verändert sich. Der Klimawandel ist das zentrale Thema der geplanten Sonderausstellung.<br>Foto: Jan Ole Kriegs

Die Erde verändert sich. Der Klimawandel ist das zentrale Thema der geplanten Sonderausstellung.
Foto: Jan Ole Kriegs

Der steigende Meeresspiegel wird die Menschen in vielen Regionen der Erde treffen.<br>Foto: LWL/Steinweg

Der steigende Meeresspiegel wird die Menschen in vielen Regionen der Erde treffen.
Foto: LWL/Steinweg

Pressekontakt

Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066

presse@lwl.org

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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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